Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval

Die Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval e. V. (AKK) ist die Dachorganisation für 43 Karnevals- und Möhnengesellschaften der Stadt Koblenz mit insgesamt über 10.000 Mitgliedern. Zweck der AKK ist die Förderung des heimatlichen Brauchtums, der moselfränkischen Mundart und des volkstümlichen Koblenzer Karnevals. Als Präsident steht Andreas Münch der AKK vor.

Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Karnevalisten bei den ersten, denen es gelang, durch die französische Besatzungsverwaltung die Wiederzulassung von öffentlichen Veranstaltungen zu erlangen. Unter dem Dach des Arbeitsausschuss Koblenzer Karneval begann das närrische Treiben ab 1949. Daraus entwickelte sich 1955 die Interessengemeinschaft Koblenzer Karneval, die dann schließlich 1962 in Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval e.V., kurz A K K, unbenannt wurde.

Geburtshelfer dieses ersten Arbeitsausschusses waren prominente Karnevalisten: Jupp Thunert, Präsident der Funken Rot-Weiß, Jupp Dommermuth, Vizepräsident der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft Peter Seelig, Kommandant der Prinzengarde Blau-Weiß im Verband der „Großen“, Willi Lindner, Präsident der „Großen“, Jupp Becker, Präsident der Karnevalsgesellschaft Gelb-Rot, Willy Lescrinier, Kommodore des Alt-Herren-Corps, und Toni Molitor, Präsident der Gesellschaft Grün-Weiß.

Die AKK bestand aus drei Organen, dem Vorstand, der Delegiertenversammlung und dem Ehrenausschuß. Der Vorstand hatte zum damaligen Zeitpunkt einen Präsidenten, einen Vorsitzenden, einen Stellvertreter, den Geschäftsführer, den Schatzmeister, den Protokollführer und den künstlerischen Beirat, der wiederum drei Beisitzer hatte. Jeder der Gutachter hat seine eigenen Eigenschaften. Der Ehrenausschuss setzte sich aus verdienten Koblenzer Bürgern zusammen, die bereit waren, dem Karneval zum Ansehen zu verhelfen und an der Gestaltung des heimatlichen Brauchtums mitzuwirken. Die Mitglieder dieses Ehrenausschusses wurden von dem Präsidenten höchstpersönlich berufen. Mit der Satzung vom Mai 1990 entfiel der Ehrenausschuss, sodas nur noch die Deligiertenversammlung und der Vorstand Organe der AKK sind. Jeder angeschlossene Verein entsendet zur Arbeitsgemeinschaft Delegierte. Diese sind bei den Zusammenkünften für ihren Verein stimmberechtigt. Die Zusammenkünfte heißen laut Satzung Delegiertenversammlungen. 

Selbstverständlich verleiht die Arbeitsgemeinschaft eigene Orden. Der Große AKK-Verdienstorden zählt zu den wertvollsten Auszeichnungen im Koblenzer Karneval. Er wird in jedem Jahr gemäß AKK-Vorstandsbeschluss höchstens dreimal verliehen. In der Regel werden auf Antrag der Vereine während der Session die AKK-Halsorden verliehen. 

Die AKK richtet u.a. die spektakulären Veranstaltungen während der Session aus. Dazu gehören:

  • die Wahl des tollitätenstellenden Vereins
  • die Sessionseröffnung am 11.11. ab11.11 Uhr auf dem Münzplatz
  • die Vorstellung der närrischen Repräsentanten der Stadt Koblenz vor der örtlichen Presse und damit vor der Öffentlichkeit
  • die feierliche Inthronisation des Prinzen und der Confluentia mit großem Rahmenprogramm in der Rhein-Mosel-Halle
  • die Sitzungen für Menschen mit Behinderungen für die Stadt Koblenz in der Rhein-Mosel-Halle
  • das „Schängelschiff“ (früher den Schängelexpress)
  • die Vereidigung der närrischen Garden, die mit dem Prinzen in die großen Schlachten ziehen
  • die Erstürmung der Bundeswehr
  • der Sturm auf das Rathaus mit Übergabe des Stadtschlüssels durch den OB
  • der Rosenmontagszug

Die AKK erfüllt noch eine andere angenehme und auch schwere Aufgabe. Wenn alles vorüber ist, setzt sich eine Jury, der auch der Koblenzer OB, die Presse und Vertreter von drei AKK-Vereinen angehören, an den runden Tisch und beurteilen die schönsten, größten und vor allem die witzigsten und originellsten Wagen, Fußgruppen und sogar Einzelpersonen, die im Rosenmontagszug gesehen worden sind. Danach werden die Preise verteilt. Es gibt Urkunden, Pokale und Geldpreise für die Besten. Damit es in den Sommermonaten nicht langweilig wird, wird der traditionelle AKK-Frühschoppen im Juni seit 2023 im Königsbacher Biergarten ausgerichtet, bei dem dann auch die Preisverleihung für die Gewinner des Rosenmontagszuges erfolgt. 

Im Frühjahr 2001 wurde das „Rheinische Fastnachtsmuseum“ durch den Förderverein Rheinisches Fastnachtsmuseum e.V. feierlich eröffnet . Hier wird den Besuchern der rheinische Karneval in einer Ausstellung auf zwei Etagen näher gebracht. Seit 2004 steht das Museum unter der Verwaltung der AKK.

Quelle: Bücher: 175 Jahre KARNEVAL IN KOBLENZ und 2000 Jahre Fastnacht in Koblenz

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